In 5 Schritten den eigenen Podcast erstellen
Podcasts sind in aller Munde und in vieler Ohren. Ein Medium, welches Trainer:innen, Berater:innen, Coaches und Therapeut:innen bereits seit Jahren nutzen, wird immer beliebter. Im Bildungsbereich, in Unternehmen für die interne Kommunikation und auch in der Wissenschaftskommunikation werden sie gerne genutzt. Denn mit einem eigenen Podcast werden Sie selbst zum Sender, teilen Ihr Know-how und werden mit Ihrer Individualität sichtbar. Lesen Sie hier, wie Sie – Schritt für Schritt – den eigenen Podcast erstellen. Lassen Sie uns ganz vorne beginnen:
Was genau ist ein Podcast? Und Podcasts hören, wie geht das?
Podcasts können Sie hören, wann Sie wollen und wo Sie wollen. Sogar, wenn Sie offline sind. Damit das funktioniert, braucht es den Podcastfeed, den RSS-Feed. RSS steht für Really-Simple-Syndication und ist eine XML-Datei. Diesen Feed müssen Sie nicht von Hand programmieren, er wird im Prinzip automatisch erstellt, wenn Sie Ihre Audiodateien hosten. Doch dazu später mehr. Ein Podcast ist also eine Audio- oder Video-Datei, verbunden mit einem RSS-Feed. In diesem Beitrag geht es in erster Linie um den Audio-Podcast.
Dank des RSS-Feeds lassen sich diese Sendungen außerdem abonnieren. Da das Wort „abonnieren“ oft einen negativen Beigeschmack hat, heißt es mittlerweile in den Apps „folgen“. Oder Sie müssen nur auf ein „+“ klicken, um den Podcast zu abonnieren. Für diesen Vorgang des Abbonierens benötigen Sie einen Podcatcher. Das ist das Programm (die App), das den Feed lesen kann. Am komfortabelsten nutzen Sie Podcasts mit einer Podcast-App auf dem Smartphone. Hier können Sie nach interessanten Inhalten suchen und – wenn Sie fündig geworden sind – auch abonnieren. Dann verpassen Sie keine Sendungen und bleiben immer auf dem Laufenden.
Und diese Möglichkeit des kostenlosen Abonnierens macht dieses Medium so interessant für das Marketing. Mit einem Podcast können Sie Interessierte Menschen regelmäßig und auf eine sehr persönliche Art ansprechen.
Schritt 1: Das Podcast-Konzept
Alles beginnt mit dem ersten Schritt – auch das Podcasten. Und der erste Schritt, um den eigenen Podcast zu erstellen, ist das Podcast-Konzept. Denn bei 70.000 Podcasts ist es wichtig, dass Sie sich mit Ihrem Angebot klar positionieren und schon dadurch von anderen Angeboten unterscheiden. Machen Sie sich bereits im Vorfeld Gedanken über
- das Ziel,
- die Zielgruppe
- und den Nutzen
Ihres eigenen Podcasts.
Warum einen eigenen Podcast erstellen?
Warum wollen Sie einen eigenen Podcast starten? Um sichtbarer zu werden? Um neue Kund:innen zu gewinnen? Um von einem Produkt oder Ihrer Dienstleistung zu überzeugen? Um mehr Teilnehmer:innen für Ihre Seminare zu akquirieren? Wollen Sie eine Community aufbauen und Ihr Netzwerk vergrößern? Vertrauen bei Ihren (Wunsch-)Kund:innen aufbauen?
Ein Ziel motiviert Sie, dranzubleiben. Und ohne Ziel können Sie gar nicht feststellen, ob ihr Podcast erfolgreich ist. Ein klares Ziel lässt Sie die Wahl der Interviewpartner:innen sicher treffen, spielt bei der Wahl des Hostens, der Verbreitung und vielem mehr eine Rolle.
Die Zielgruppe: Für wen senden Sie?
Senden Sie nicht für alle! Wenn Sie wissen, wen Sie ansprechen wollen, finden Sie die richtige Ansprache und die Menschen fühlen sich gemeint. Deutlich wird das, wenn Sie sich beispielsweise den Unterschied in der Sprache klarmachen, wenn Sie entweder für Kinder oder für Akademiker:innen senden. Sie werden eine ganz andere Sprechhaltung einnehmen, andere Wörter benutzen, Sie werden Kinder mit „Du“ ansprechen, die Akademiker:innen eher mit „Sie“, Sie können anderes Vorwissen bei Ihren Hörer:innen voraussetzen und vieles mehr.
Das Personamodell
Mit dem Personamodell machen Sie sich ein Bild Ihrer Zuhörer:innen. Es gelingt Ihnen so, diese Menschen sprachlich wirklich zu erreichen.
Erstellen Sie zwei, drei Personas stellvertretend für Ihre Zielgruppe. Legen Sie Namen und Alter fest. Nur mit demografischen Daten hauchen Sie Ihren Personas noch nicht genug Leben ein und sie können Sie als Hauptkriterium sogar in die Irre führen: Zum Beispiel haben Angela Merkel und Nina Hagen fast das gleiche Geburtsjahr (1954 und 55), beide wuchsen in der DDR auf und beide mögen Musik ;-).
Formulieren Sie also auch Tätigkeiten Ihrer Personas, beruflich und privat, sowie Themen, die sie umtreiben. Fragen Sie: „Wo hat sie einen Engpass?“, „Wo fehlt es ihr an Wissen?“, „Wo braucht Sie Unterstützung?“. Aus den Antworten leiten Sie konkrete Themen und Inhalte für die Episoden ab und schaffen einen Nutzen für Ihre Hörer:innen.
Für die spätere Vermarktung schauen Sie, wie sich Ihre Persona informiert. Das berücksichtigen Sie im fünften Schritt, um viele Hörer:innen für Ihren Podcast zu gewinnen und die Reichweite Ihrer Sendungen zu erhöhen.
Machen Sie sich außerdem ein Bild Ihrer Persona. Durchforsten Sie die Google-Bildersuche und wählen Sie ein Porträt oder ein Bild, welches Ihre Persona bei einer Tätigkeit zeigt. Diese Bilder können Sie während der Aufnahme neben das Mikrofon stellen und Sie werden Ihre Zielgruppe empathisch ansprechen.
Es fällt Ihnen schwer eine Persona, einen „Avatar“, für Ihre Hörer:innen zu gestalten? Dann beginnen Sie mit einer realen Person, einer Kundin oder einem Kunden, mit der Sie gerne zusammengearbeitet haben, gerne zusammenarbeiten würden oder die Sie unterstützen möchten.
Wie lang und wie oft?
In einer der ersten Podcaststudien wurden 18,7 Minuten als optimale Länge eines Podcasts angegeben. 18,7 Minuten betrug die durchschnittlichen Dauer des Weges zur Arbeit 😉. Tatsächlich gibt es viele Podcasts, die 15 oder 20 Minuten lang sind, doch es gibt auch Audios, die drei Stunden und länger sind, und Sendungen, die nur 5 Minuten dauern.
„Alles gesagt?“ von ZEIT-ONLINE, dauert so lange, bis alles gesagt ist. In diesem Interviewpodcast wird mit dem Gast ein „Schlusswort“ vereinbart und danach ist Schluss. So hat Ulrich Wickert versehentlich bereits nach 12 Minuten das Ende provoziert (er bekam eine zweite Chance, knapp fünf Stunden), der YouTuber Rezo hatte nach 8 Stunden „alles gesagt“.
Das ist das Konzept der Sendung, als Podcaster:innen sind wir hinsichtlich der Länge vollkommen frei. Orientieren Sie sich auch hier an Ihrer Zielgruppe. Ich empfehle, bei einer Länge zu bleiben. Denn wenn wir einen Podcast regelmäßig hören, uns vielleicht ein Zeitfenster dafür geschaffen haben, dann ist es ärgerlich, wenn die neue Folge statt der gewohnten 15 Minuten – die gut in die Mittagspause passen – plötzlich eine Stunde lang ist.
Bedenken Sie bei der Länge auf jeden Fall das eigene Zeit-Budget: Zehn Minuten sind schneller produziert als 30 und Dienstleister:innen berechnen den Audioschnitt häufig nach Minuten.
Wenn das Ziel Ihres Podcasts „hohe Reichweite“ heißt, dann dürfen Sie in kurzen Abständen senden. Einmal in der Woche, beim Start gerne noch häufiger. Doch auch hier spielt die Zielgruppe eine Rolle. Wieviel Hörzeit hat sie und wieviel Hörzeit kann sie sich sich im Monat einräumen? Manchmal ist weniger mehr: Ein Zuviel wirkt bei vielen Menschen auch frustrierend, da Sie sehen, dass Sie gar nicht alles konsumieren können.
Die Studie SPOT ON PODCAST legte 2017/18 den Fokus auf die Hörer:innen und die Nutzung von Podcasts. Sie hatten damals vier relevante Podcast-Hörer:innengruppen ausgemacht: Einmal Menschen, die täglich Podcasts hören. Dann die, die nur einmal pro Woche dies Medium nutzen. Und die meisten hörten lediglich „mehrmals im Monat“. Natürlich haben sich die Zahlen in den vergangenen Jahren verändert, doch je älter Ihre Zielgruppe ist, desto seltener wird sie Podcasts als festes Medium in ihren Alltag integriert haben.
Und daher ist ein weiterer Punkt im Podcast-Konzept sehr wichtig: Der Nutzen für Ihre Hörer:innen.
Inhalt und Nutzen
Der Inhalt Ihrer Sendungen liegt vermutlich klar auf der Hand. Es ist Ihr Thema, Ihre Leidenschaft, Ihre Expertise. Und den Nutzen, den Ihre Hörer:innen haben, beantworten Ihre Personas: Der Nutzen macht sich am Engpass Ihrer Persona fest.
Selbst wenn Sie nur zwei Personas Leben eingehaucht haben, haben die vielleicht sehr unterschiedliche Engpässe. Schauen Sie dann, was sich tatsächlich in einem Podcast vereinen lässt – oder starten Sie gleich zwei Sendungen 😉.
Und denken Sie über das Wie nach: Wollen Sie informieren, inspirieren, lehren oder unterhalten? Oder alles auf einmal? Bieten sich dafür Interviews besser an oder möchten Sie Solofolgen produzieren? Wie sollen das Intro und das Outro klingen? Musik? O-Töne? Geräusche? Lassen Sie sich im Radio und von anderen Podcasts inspirieren, entdecken Sie, was Ihnen gefällt und was nicht!
Erster Redaktionsplan
Für den Start des eigenen Podcastes empfehle ich Ihnen, die Inhalte von fünf Folgen bereits zu notieren und darauf zu achten, dass Sie Ihren Hörer:innen einen Nutzen bieten. Dieser erste kleine Redaktionsplan motiviert, dranzubleiben. Ein Redaktionsplan ist grundsätzlich fürs Podcasten sinnvoll und kann mit einem Plan für das Marketing verbunden werden.
Sie wollen schon den ersten Schritt gehen und sich am Konzept probieren? Dann laden Sie sich hier die Checkliste Podcast-Konzept als PDF kostenlos herunter.
Schritt 2: Die Technik
Im zweiten Schritt geht es um die Audiotechnik. Das bedeutet beim Podcasten, Sie benötigen Aufnahmetechnik und ein Audioschnittprogramm, wenn Sie die Aufnahme nicht komplett über Ihr Smartphone machen möchten.
Für Mikrofone und weiteres Aufnahmeequipment gibt es mittlerweile eine große Auswahl, und Sie müssen dafür kein Vermögen mehr ausgeben. Auf den Seiten des Musikhauses thomann können Sie stöbern, finden tiefergehende Informationen und können hier sogar Mikrofone gebraucht kaufen.
Doch was brauche ich für die Aufnahme?
Um Interviews zu führen, benötigen Sie in der Regel mindestens zwei Mikros und ein Audiointerface. Möchten SIe online Gespräche führen, brauchen Sie neben einem Mikrofon und einem Kopfhörer noch einen passenden Webservice, um technisch saubere Aufnahmen zu bekommen. Für Solofolgen eignen sich Mikrofone mit USB-Anschlüssen. Die können Sie einfach mit Ihrem Rechner verbinden und dann mit dem Rechner und einem Audioeditor Ihre Stimme aufzeichnen. Achtung: Sie können nicht mehrere USB-Mikrofone an einen PC oder einem Laptop anschließen, da die Schnittprogramme nur aus einer Quelle aufnehmen können. Wenn Sie mehrere Mikros nutzen, dann benötigen Sie zusätzlich ein Audiointerface, an welches dann zwei oder mehr Mikros angeschlossen werden können und was für das Schnittprogramm dann als eine Quelle erkannt wird.
Mikrofone unterscheiden sich einerseits in ihrem Wandlungsprinzip. Das gibt an, wie die Schallwellen, also die gesprochenen Worte, in elektrische Signale umgewandelt werden, um sie dann weiter zu bearbeiten. Mikrofone lassen sich grob in dynamische und Kondensatormikrofone teilen. Jedes Wandlungsprinzip hat seine Stärken und Schwächen, wie auch der Sprecher und Audiodienstleister Jens Wenzel in Wie Sie das richtige Mikrofon für Ihren Podcast finden erklärt. Und die Wahl richtet sich sowohl nach Ihrer Stimme als auch nach der Umgebung der Aufnahme.
Digitale Rekorder, beispielsweise von Zoom, sind eine gute Wahl. Sie haben gute integrierte Mikros, es lassen sich mehrere externe Mikros anschließen und ihr Aufnahmeequipment bleibt klein und mobil, wenn Sie Interviews führen möchten. Außerdem lassen sich die Aufnahmegeräte auch als Standalone-Mikrofon nutzen und Sie schlagen zwei Fliegen mit einer Klappe.
Für die weitere Bearbeitung der Aufnahmen benötigen Sie eine Audioschnittsoftware. Damit können Sie das Intro und Outro hinzufügen, Musik einbinden und „Ähs“ und „Ähms“ sowie Versprecher entfernen. Außerdem bringen Sie mit einem Audioeditor Ihr Audio in das für Ihren Hoster passende Dateiformat.
Kostenlos und unabhängig vom Betriebssystem ist der freie Audioeditor Audacity. Das Programm läuft auch auf älteren Rechnern und benötigt wenig Ressourcen hinsichtlich Rechnergeschwindigkeit und Speicher. Ebenfalls für seine schlanke Programmierung bekannt ist der Audioeditor Hindenburg. Er wurde speziell für den Schnitt von Sprachaufnahmen entwickelt und auch für Apple-Nutzer ist das Programm Garageband geeignet und auf jedem Applecomputer installiert.
Die technische Qualität Ihrer Episoden ist ein Merkmal für einen guten Podcast und wir dürfen nicht vergessen, dass die eigene Produktion neben den Sendungen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und anderen professionell produzierten Beiträgen steht. Das heißt, die Aufnahmen sollten schon technisch „sauber“ sein, also nicht verrauscht, und über eine standardisierte und gleichmäßige Lautstärke verfügen. Doch bei einem interessanten Inhalt und einer zugewandten Ansprache werden technische Schwächen meiner Meinung nach von den Hörer:innen leicht verziehen. Und nur so – ohne zu hohe Ansprüche an die Audiotechnik – kann der Podcast auch weiterhin das Medium sein, über welches jede und jede:r selbst zum Sender werden kann.
Schritt 3: Podcast-Produktion
Jetzt kommen wir zur Sache. Sie nehmen Ihre Podcastfolge auf. Oftmals stellt sich die Frage, ob Sie Ihren Inhalt frei sprechen oder sich im Vorfeld ein Manuskript erstellen wollen. Auch hier hat beides Vor- und Nachteile. Beim freien Sprechen sollten Sie mit einer Stichwortliste arbeiten, auf der Sie die Dinge notieren, die Sie auf keinen Fall bei der Aufnahme vergessen möchten – auch Zahlen, Daten, Fakten, die korrekt gesendet werden sollen. Außerdem kann eine Stichwortliste gut als Leitfaden für den Inhalt dienen. Sie können auch mit Mindmaps arbeiten: Mit dem Anlegen eines Mindmaps durchdenken Sie den Inhalt und gestalten gleichzeitig eine schöne Vorlage, die eine gut strukturierte Aufnahme verspricht.
Bedenken Sie beim Erstellen eines Manuskripts für die einzelnen Folgen, dass Hören anders wahrgenommen wird als Lesen. Deshalb schreiben wir fürs Hören anders als fürs Lesen. Kurze Sätze sind beispielsweise langen Sätzen mit eingeschobenen Nebensätzen vorzuziehen. Reservieren Sie für jeden neuen Gedanken einen eigenen Satz und vermeiden Sie Fremdwörter. Hören ist ein linearer Vorgang – sobald Ihre Hörer:innen den Inhalt nicht verstehen und ins Nachdenken kommen, verpassen Sie bereits den nächsten Satz und verzichten vielleicht gleich ganz darauf, ihrem Inhalt weiter zu folgen.
Schreiben und sprechen Sie lebendig, nutzen Sie eine aktive und konkrete Sprache und Worte, die Ihrer Zielgruppe geläufig sind. Im besten Fall entstehen Bilder in der Köpfen Ihrer Hörer:innen.
Wenn Sie im Vorfeld ein Skript erstellen, können Sie dieses direkt mit Ihrer Podcastfolge veröffentlichen. So freuen sich nicht nur die Leser:innen unter Ihren Hörer:innen, sondern auch die Suchmaschinen :-).
Ob frei oder „abgelesen“, vor der Aufnahme dürfen Sie Ihre Sprechwerkzeuge ein wenig ölen. Denn neben der oben erwähnten technischen Qualität gibt es auch eine sprachliche Qualität beim Podcasten, damit Sie nicht vernuschelt, zu schnell oder gehetzt klingen.
Im Podcast sind Sie ganz frei in der Gestaltung Ihrer Inhalte. Solofolgen sind nur eine Form der Darstellung. Viele Podcaster:innen bevorzugen den Dialog, werfen sich gegenseitig die Bälle zu oder führen Expert:innen-Interviews. Doch auch Gespräche zu dritt oder mit noch mehr Personen finden Sie in einer Vielzahl der Hörangebote. Grundsätzlich ist alles, was Sie aus dem Radio kennen, auch im Podcast möglich: Von der Reportage bis zur O-Ton-Collage, vom Hörspiel bis zum Feature. Doch in der Regel sind diese Darstellungsformen sehr zeitaufwändig und deshalb hört man hauptsächlich Interviews und Solofolgen.
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Schritt 4: Das Podcast-Hosting
Ihre Aufnahmen brauchen ein Zuhause, einen Host. Das kann Ihre eigene Website sein oder – sehr viel komfortabler – ein Podcast-Hostingservice. Möchten Sie auf der eigenen Seite hosten, benötigen Sie ein Podcast-Plugin.
Im ersten Schritt legen Sie hier Ihren Podcast an. Das heißt, Sie werden durch verschiedene Dialogfenster geführt und tragen den Namen Ihrer Sendung ein, erzählen in einer Beschreibung, um was es inhaltlich geht, laden ein Podcast-Cover hoch und wählen Kategorien aus, in denen Ihre Sendungen später gefunden werden sollen. Mit diesen und anderen Informationen wird der eingangs erwähnte RSS-Feed (der das Audio erst zum Podcast macht) generiert.
Im nächsten Schritt laden Sie Ihre erste Podcast-Episode oder einen Trailer hoch. Ein Trailer ist eine kurze Podcastfolge, in der Sie erzählen, um was es in Ihrem Podcast in der Zukunft gehen wird, vielleicht etwas zu Ihrer Person und zur künftigen Sendefrequenz. Wieder werden Sie durch verschiedene Dialogfenster geführt, und hier geben Sie Informationen zu Ihrem hochgeladenen Audio ein. Diese werden automatisch dem Podcastfeed hinzugefügt, und jetzt können Sie den RSS-Feed in die Podcastverzeichnisse von Apple bis Google Podcasts eintragen.
Der RSS-Feed wird bei den Podcast-Hostern sofort aktualisiert, sobald Sie eine neue Folge hochladen und veröffentlichen, und Ihre Podcast-Abonnent:innen können sofort auf Ihre aktuelle Sendung zugreifen.
Ein Podcast-Hostingservice bietet also Speicherplatz für die Audiodateien an und generiert den Feed. Daneben bekommen Sie einen Blog, Hilfestellung beim Eintragen in die Podcastverzeichnisse, eine Statistik und oft Player, die Sie auch auf der eigenen Website einbetten können. Das ist wichtig, wenn Sie bereits eine Seite haben. Denn dann möchten Sie bestimmt, dass man hier auch Ihren wertvollen Inhalt hören kann.
Andere angebotene Features der Hoster sind eine technische Verbesserung der Audioqualität, die Erstellung von Transkripten, Tools für die Vermarktung oder der Schutz Ihres Feeds. Sie tragen hier eine Beschreibung mit passenden Keywords ein und formulieren die Informationen zur jeweiligen Episode, die Shownotes.
Hier finden Sie eine Übersicht der drei in Deutschland ansässigen Podcast-Hostingservices sowie ein kleine Auswahl an Podcast-Plugins für WordPress.
Schritt 5: Die Podcast-Vermarktung
Mehr als 70.000 deutschsprachige Sendungen sind mittlerweile auf Spotify vertreten. Sie dürfen also für Ihren Podcast trommeln, um viele und treue Hörer:innen zu gewinnen. Die Weisheit aus dem Marketing „Wer alle Hasen jagt, fängt am Ende keinen“ gilt also auch beim Podcasten, und Sie haben dem im Konzept mit der Definition Ihrer Personas bereits vorgebeugt. Hier haben Sie auch definiert, wo sich Ihre Personas informieren, und genau hier können Sie mit der Vermarktung Ihres Podcasts aktiv werden.
Kreativität ist hier oftmals gefragt – probieren Sie aus, was funktioniert und was nicht. Daniel Fliege vom Podcast-Hostingservice LetsCast.fm empfiehlt im Gespräch Mit diesen Tipps erhöhen Sie die Reichweite Ihres Podcasts besonders das Netzwerken in den Social-Media-Kanälen für den eigenen Podcast. So lohnt es sich, nur für dieses Angebot einen neuen Kanal zu starten, auch wenn Sie in Social Media noch gar nicht aktiv sind. Auf Facebook beispielsweise können Sie Gruppen ins Leben rufen und so eine Community gründen, wenn das eines Ihrer Ziele ist, welches Sie mit Ihrem Inhalt erreichen möchten. Auf den Social-Media-Kanälen können Sie schnell und kostenlos in den Austausch mit Hörer:innnen kommen. Wenn Sie nicht wöchentlich senden, dann können sie hierüber Ihre Hörer:innen auf dem Laufenden halten, zwischendurch posten, was im Hintergrund zu Ihren Produktionen passiert, oder zu Ihrem Thema informieren.
Bedenken Sie, dass Sie in Social Media keine Audios teilen können, Sie können nur darauf verlinken. Doch es lassen sich schnell aus Audios sogenannte Audiogramme erstellen. Das sind Videos mit einem Standbild, über das eine Welle flackert, und Videos könne Sie direkt bei Facebook, Twitter und Co teilen. Auf diese Art können Sie auch kurze Audioschnipsel aus Ihrer Episode teilen und so auf Ihren Podcast aufmerksam machen. Der ganze Podcast kann zusätzlich auf YouTube veröffentlicht werden. Denn YouTube ist die zweitgrößte Suchmaschine, gehört zu Google, und die Chance ist groß, so neue Hörer:innen zu gewinnen. Vergessen Sie also nie, hier auch den Link zum Podcast zu notieren 😉.
Und wenn Ihre Zielgruppe gar nicht im Netz unterwegs ist, dann erstellen Sie Flyer, Postkarten oder andere Materialien, die Sie auf Veranstaltungen und dort verteilen, wo Ihre Zielgruppe unterwegs ist. Hier können Sie erklären, was die Nutzer:innen davon haben, wenn Sie Ihrem Podcast folgen (Nutzen/Konzept), oder Ihnen genau erklären, wie das Abonnieren mit einer App auf dem Smartphone gelingt. Und mit einem QR-Code können die Menschen direkt zu einer Ihrer Folgen gelangen.
Seien Sie kreativ beim Podcasten und bei dessen Vermarktung. Podcasts sind immer noch nicht bei allen Altersgruppen gleichermaßen angekommen und daher braucht es oftmals noch eine Erklärung, wie dieses Format komfortabel genutzt werden kann und dass das „Abonnieren“ nichts mit einem Zeitungsabo zu tun hat, mit langer Laufzeit und komplizierten Kündigungsfristen. Ein Podcastabo ist schnell erstellt – ohne Angabe der E-Mail-Adresse – und mit einem Wisch genauso schnell wieder gelöscht.
Verstecken Sie Ihre Sendungen nicht auf Ihrer Website und tragen Sie sie in alle relevanten Podcastverzeichnisse ein. So gewinnen Sie eine große und treue Hörerschaft und finden Gehör bei Ihrer Zielgruppe.
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