Audios haben immer noch ein kleines Handycap. Sie können nicht wie Videos direkt im Stream von Facebook oder Twitter abgespielt werden. Doch Sie können das umgehen, in dem Sie aus Ihrem Audio ein Video machen. Ein Audiogramm. Das ist mit einigen Klicks erledigt, wie ich bereits letzten Sommer im Beitrag Mit Auphonic Audios direkt auf Facebook teilen gezeigt habe.
Wenn Sie bei Ihren Produktionen sowieso auf Auphonic setzen, dann ist das „ein Abwasch“. Wenn nicht, dann ist so ein Audiogramm dennoch mit wenigen Klicks dort erstellt.
Ein Audiogramm ist eine MP4-Datei, also ein Video, und kann direkt im Stream von Facebook und Twitter abgespielt werden. Hier ein Beispiel, ein Audiogramm aus dem PüP 59 mit Saskia Lund:
Tools, die das ebenfalls können, sind Audiogram und Headliner. Headliner ist mein Favorit, da er sehr gute deutschsprachige Transkripte erstellt und diese als Untertitel im Video anzeigt. Audiogram kann ebenfalls Untertitel erstellen, doch das Bearbeiten derselben ist nicht ganz so komfortabel.
In wenigen Schritten vom Audio zum Video mit Untertiteln
Als erstes dürfen Sie einen kostenlosen Account auf Headliner erstellen. Einmal eingeloggt, geht es direkt los.
Klicken Sie auf Audiogram Wizard, können Sie ein Audio mit einer Länge von maximal 10 Minuten erstellen und auf Facebook, Twitter und Instagram teilen. 10 Minuten sind vollkommen ausreichend, um beispielsweise einen O-Ton oder einen Ausschnitt aus einer Ihrer Podcastepisoden als „Appetizer“ anzubieten.
Es öffnet sich ein neues Fenster, in das Sie Ihr Audio hochladen. Hier können Sie eine MP3-Datei hochladen – ich bevorzuge allerdings WAV, da ich gerne mit der bestmöglichen Qualität starte.
Direkt unter dem Upload-Fenster aktivieren Sie die „Audio Transcription“ und wählen die Sprache Ihres O-Tons aus.
Der blaue Button NEXT bringt Sie zum nächsten Fenster.
Die mögliche Videolänge der Uploads ist je nach Social-Media-Kanal verschieden. Bei Facebook können Sie die maximal hochgeladenen 10 Minuten auch veröffentlichen, bei Twitter sind nur 2:20 Minuten erlaubt. Bei Instagram muss es noch kürzer sein, da geht nur 1 Minute, bei Instagram Stories sogar nur 15 Sekunden und Snapchat erlaubt lediglich 10 Sekunden.
Mit dem „Time Limit Selector“ lässt sich der bevorzugte Kanal auswählen und der hochgeladene Sound wird auf die erlaubte Länge gekürzt. Die Auswahl treffen Sie, indem Sie mit der Maus den markierten Bereich verschieben.
Das Ergebnis lässt sich einfach mit dem Playbutton unter der Spur prüfen.
Im nächsten Fenster wählen Sie das Format Ihres Videos. Auch hier wählen Sie wieder je nach Netzwerk. Auf Twitter und Facebook funktioniert das quadratische Format, „Square“.
Nach dieser Wahl laden Sie das Bild für Ihr Video hoch. Sie können es noch ein wenig bearbeiten, also den genauen Ausschnitt auswählen. Im Fall der quadratischen Darstellung für Twitter oder Facebook ist es unkomplizierter hier gleich ein quadratisches Bild hochzuladen.
Ihr Podcastcover würde vom Format her an dieser Stelle gut passen, doch beachten Sie, dass neben der Welle auch noch die Untertitel beim Abspielen des Videos das Bild verdecken. Die Untertitel erscheinen übrigens immer im unteren Drittel, sodass zumindest bei der Wahl der Position der Welle nicht viele Möglichkeiten passen.
Folgendes steht im Hinblick auf die immer erscheinende Welle generell zur Wahl: Die Art der Welle („Wave Type“) die auf Ihrem Video erscheinen soll, die Position („Wave Position“) sowie die Farbe der Welle („Wave Color“). Bedenken Sie, weiße Wellen auf weißem Grund sind nicht gut sichtbar 😉
Jetzt noch ein Klick auf CREATE PROJECT am unteren Bildschirmrand und Ihr Audiogramm wird zusammengesetzt.
Nach kurzer Zeit sehen Sie die Vorschau des Audiogramms in einem neuen Fenster und haben jetzt noch einmal die Gelegenheit, es zu bearbeiten.
Wenn Sie den Player unterhalb der Audiogramm-Vorschau starten, laufen die Untertitel im Bild rechts unterhalb der zuckenden Wellenform. Die Schrift können Sie ebenfalls anpassen, indem Sie auf den Button STYLE klicken.
Möchten Sie noch etwas am Bild oder der Wellenform ändern, dann klicken Sie in die entsprechende Spur im unteren Teil des Fensters, und gelangen so wieder zu den Bearbeitungsfenstern.
Abschließend klicken Sie rechts auf EXPORT.
Wieder bekommen Sie ein neues Fenster angezeigt. Hier geht es jetzt wirklich zum Download. Sie können einen Link zum Teilen kopieren, das Video in Ihrer Dropbox oder auf Google Drive speichern.
Mein Fazit: Headliner ist ein tolles Tool, um Ihrem Audio ein schickes Outfit zu geben und es zu einem Hingucker in verschiedenen Social-Media-Kanälen zu machen und so die Aufmerksamkeit auf Ihren Podcast zu lenken.
Audiogramme wirken
Ich selbst habe bereits gute Resonanz auf solche kleinen Hörhappen auf Twitter und Facebook bekommen und Studien bestätigen dies. Zum Beispiel heißt es in The State of Social 2016 von Buffer, dass Facebook-Videos mehr als 135 Prozent organische Reichweite als Facebook-Fotos erreichen. Organische Reichweite meint Personen, die mit der Seite verbunden sind und den Beitrag direkt sehen oder ihn sehen, weil sie die Seite aufgerufen haben. Und bei Twitter heißt es, Videos würden sechs mal mehr Retweets bekommen als Fotos.
Bilden Sie sich selbst ein Urteil und probieren Sie diese Form mal aus! Ich freue mich über das Teilen Ihrer Erfahrung in den Kommentaren.
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Vielen Dank für dein Feedback – und für Puredio!
Den schaue ich mir auch mal an 🙂
Hallo Brigitte,
wirklich toller Artikel, der in die Tiefe geht. Wir haben mit Puredio (www.puredio.com) nun auch einen deutschsprachigen Audiogramm-Creator mit einer Vielzahl an Funktionen veröffentlicht.
Neben einer Vielzahl an anpassbaren Video-Vorlagen und Effekten lassen sich auch Podcast-Episoden mit einer Laufzeit von mehreren Stunden innerhalb kürzester Zeit zu einem Video konvertieren.
Beste Grüße
Lukas
Vielen Dank für die Info, Tobias! Das schaue ich mir direkt genauer an.
Herzliche Grüße
Brigitte
Hallo, wir haben einen alternativen online Service zu Headliner entwickelt, der voll auf Podcaster zugeschnitten ist. Wir bieten diverse Sound reaktive Visualisierungen, Formate und Komfortfunktionen an. Aktuell fügen wir eine automatische Untertitel Generierung hinzu. Schaut gerne bei Audiocado.com vorbei und erstellt so viele 15 Sekunden Videos gratis, wie ihr wollt.
Viele Grüße, Tobias
Entwickler
…stimmt ….“APP“ war die falsche Bezeichnung, aber irgendwie hat man diesen Begriff stetig im Kopf 😉
Vielen Dank für Ihre Rückmeldung hierzu, Frau Hagedorn.
Herzliche Grüße,
Kai Schäfer
Hallo Herr Schäfer,
vielen Dank für die Rückmeldung!
Es freut mich, wenn ich Ihnen Anregungen für den eigenen Podcast geben kann.
Etwas irritiert mich der Satz „mit welcher App ich diese machen werden“, denn eine App im herkömmlichen Sinne benötigen Sie nicht zum Podcasten. Vielleicht habe ich Sie aber missverstanden 😉
Und sollten Sie noch Anschub für den Podcaststart brauchen, dann machen Sie doch bei meinem kostenlosen Schnuppertörn mit: https://www.audiobeitraege.de/podcast-challenge/
Herzliche Grüße
Brigitte Hagedorn
Hallihallo,
vielen Dank für diese wirklich sehr guten Informationen. Es gab mir einen Einblick wie ich evtl. einen eigenen Podcast gestalten werde und mit was für einer App ich dies machen werden.
Grüße aus Hessen,