Die ARD/ZDF Onlinestudie 2015 aus dem vergangenen Jahr attestierte der Audionutzung im Internet einen hohen Zuwachs und auch die Nutzung von Audio-Podcasts stieg um fast 50 Prozent an. 2015 war kein Ausnahmejahr! Die Audionutzung hat weiter zugenommen und die Podcastnutzung ist stabil geblieben. Ich habe mir die aktuelle ARD/ZDF Onlinestudie für Sie genauer angesehen.
Zuwächse bei der Internetnutzung
Die Nutzung des Internets erfuhr in den letzten Jahren nur noch leichte Zuwächse, doch 2016 gab es wieder einen deutlicheren Zuwachs. 84 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahren sind online. 58 Millionen „zumindest selten“, 45 Millionen täglich.
Einen großen Schub gab es bei der Nutzung des Internets von unterwegs. 28 Prozent (29 Millionen) täglich, was eine Steigerung um 10 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr ist.
Das Smartphone wird am häufigsten für den Zugang ins Internet genutzt und zwar von 66 Prozent der Bevölkerung. Es überholte damit das Laptop, welches von 57 Prozent als Zugang ins Internet genutzt wird. Aus der Gruppe der 14- bis 29-Jährigen gehen sogar 86 Prozent mit dem Smartphone täglich ins Netz. 65 Prozent der 30- bis 49-Jährigen, 31 Prozent der 50- bis 69-Jährigen und 11 Prozent der ab 70-Jährigen.
Die Dauer der Internetnutzung ist ebenfalls gestiegen. Sowohl mit dem stationären Rechner (um 20 Minuten) als auch von unterwegs (um 35 Minuten).
Aktivitäten im Internet
Die hauptsächlichen Aktivitäten im Netz sind Kommunikation, also E-Mailen, Chatten oder Agieren auf den Social-Media-Kanälen und sie beträgt 39 Prozent (55 Minuten) der Online-Zeit. Gefolgt wird diese Tätigkeit von der Mediennutzung. Sie macht 25 Prozent (34 Minuten) der Online-Zeit aus. Übrigens liegt das klassische Fernsehen bei der Mediennutzung immer noch vorn. Im Internet wird live oder zeitversetzt nur von 20 Prozent der Onliner ferngesehen.
Das Bewegtbild liegt weiterhin bei der Mediennutzung im Internet vorn und hat 2016 noch zugelegt. Videopodcasts werden (mindestens einmal wöchentlich) von 8 Prozent der Onliner genutzt. Das sind zwei Prozentpunkte mehr als 2015. Die größte Gruppe machen hier die der 14- bis 29-Jährigen aus. Doch auch bei den über 70-Jährigen gab es einen Zuwachs. Er hat sich verdoppelt.
Auch die Audionutzung entwickelt sich weiter dynamisch, so die Autoren der ARD/ZDF Onlinestudie. Und die Zahlen bestätigen diesen Trend. Insgesamt ist die Audionutzung mit 64 Prozent der Onliner so stark wie nie.
Audiopodcasts haben bei der Erhebung „mindestens einmal wöchentlich genutzt“ Prozentpunkte verloren. Waren es 5 Prozent der Onliner, die 2015 Audiopodcasts genutzt haben, so waren es 2016 nur 4 Prozent. Zugelegt hat die Nutzung allerdings in der Gruppe der 14- bis 29-Jährigen und bei den ab 70-Jährigen. Hier von 0 auf 2 Prozent bei der Nutzung mindestens einmal wöchentlich.
Interessant ist, dass die Gruppe der 30- bis 49-Jährigen 2 Prozentpunkte verloren hat. Die Erhebung für „Audio-Podcasts aus dem Internet“ ist aber mit 13 Prozent der Onliner stabil zum Vorjahr geblieben 🙂 „Andere Audiodateien aus dem Internet“ sind um 2 Prozentpunkte von 15 auf 17 Prozent gestiegen und „Audios von Radiosendungen zeitversetzt“ haben ebenfalls 1 Prozentpunkt von 15 auf 16 Prozent gewonnen. Diese Werte beziehen sich auf eine „zumindest seltene Nutzung“.
Fazit
Ein Fazit aus der ARD/ZDF Onlinestudie 2015 war, dass es wichtig sei, den Hörerinnen und Hörern den Zugang so leicht und bequem wie möglich zu machen und auf das Hörangebot dort hinzuweisen, wo sich die Zielgruppe sowieso schon umhört. Das gilt weiterhin, denn auch die Nutzung der Musik- und Radio-Streamingdienste wie Spotify oder SoundCloud ist um einen Prozentpunkt gestiegen. Auf Spotify können wir unseren Podcast nicht veröffentlichen, jedoch auf SoundCloud. Und weitere Dienste wie radio.de oder Stitcher bieten sich an für die Verbreitung.
„Das mobile Internet gibt dem seit Jahren zu beobachtenden Medienwandel einen weiteren Schub. Neben handybegeisterten Jugendlichen sind inzwischen auch immer mehr ältere Nutzer ‚always on‘. Die absehbaren Konsequenzen für die Medienmärkte und das Nutzungsverhalten sind eine große technische und inhaltliche Herausforderung für alle Anbieter. Es wird darauf ankommen, die eigenen Stärken von den noch dominanten klassischen Verbreitungswegen auf die neuen Plattformen zu übertragen,“ so der Intendant des Hessischen Rundfunks und Vorsitzende der ARD/ZDF-Medienkommission Manfred Krupp zu den Ergebnissen der Studie.
Auch Podcaster gehören zu den „Anbietern“ und es ist immer noch wichtig, die Menschen auf das Podcast-Angebot aufmerksam zu machen. Und wir sollten es den Hörerinnen und Hörern einfach machen, ihre Sendungen zu hören und zu abonnieren.
Wie das gehen kann, erzählt Tobi Bayer vom Einschlafen Podcast in meinem kommenden Podcast übers Podcasten. Damit Sie die Sendung nicht verpassen, können Sie den Podcast abonnieren oder sich für meinem Newsletter eintragen.
0 Kommentare
Trackbacks/Pingbacks