In der vergangenen Woche ging es in dieser kleinen Serie „Schreiben fürs Hören“ um die besondere Qualität der Verben. Heute um den Satzbau.

Komplizierte Satzgebilde sind tabu

Ihre Hörerinnen und Hörer sollen den Kern, die Aussage, Ihrer Sätze auf Anhieb verstehen. Daher sind komplizierte Satzgebilde beim Schreiben fürs Hören fehl am Platz. Es gilt:

  • Bilden Sie kurze Sätze. Für jeden neuen Gedanken, für jede neue Information reservieren Sie einen eigenen Satz.
  • Entwickeln Sie Ihre Gedanken schrittweise, ohne etwas vorwegzunehmen oder einzuschieben.

Der Hörer braucht zuerst die Hauptinformation, um dann das Folgende Schritt für Schritt verstehen zu können. Je komplexer eine Sache ist, umso wichtiger ist diese Regel.

  • Variieren Sie den Satzbau.

Subjekt, Verb, Zeit, Ort und Objekt, das ist das häufigste Satzmuster und wirkt in der Wiederholung einschläfernd. Aber jede Abweichung von dieser Formel widerspricht zunächst der Erwartung des Hörers und weckt damit seine Aufmerksamkeit.

Unvollständige Sätze sind durchaus erlaubt. Auch in unserer Alltagssprache nutzen wir dies häufig, wenn wir zum Beispiel einem Satz nur eine kurze Information anhängen. Und Schreiben fürs Hören ist Schreiben fürs Sprechen!

Adverbien und Konjunktionen: Häufig werden sie als überflüssige Füllwörter angesehen. Doch für das Hörverstehen sind sie hilfreich:

  • „dagegen“, „trotzdem“, „auch“, „denn“, „während“, „weil“, „obwohl“, „ohne dass“ etc. verknüpfen den Text und stellen Zusammenhänge dar oder unterstreichen sie.

Wenn Sie Ihr Manuskript formulieren, dann achten Sie darauf, dass es Ihnen auch leicht „über die Lippen geht“. Stefan Wachtel schreibt in seinem Buch Schreiben fürs Hören: Trainingstexte, Regeln und Methoden: „Der Ausdruck, der die Mühe seiner Entstehung ahnen lässt, geht weder leicht über die Lippen noch leicht ins Ohr.“

Nächste Woche geht es um das große Ganze, um den Textaufbau.

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