Kapitelmarken mit Audacity erstellen
Ob Kapitelmarken in Podcasts sinnvoll sind und ob sich der Mehraufwand lohnt, muss jeder Podcaster selbst entscheiden.
Dagegen spricht, dass viele Player oder Apps die Marken gar nicht darstellen und dass Podcasts häufig nebenbei gehört werden, so dass die Hörer die Kapitelmarken beim Hören gar nicht lesen.
Doch gerade das letzte Argument gegen Kapitelmarken, spricht gleichzeitig für sie. Denn mit ihrer Hilfe können Sie in einem Podcast bestimmte Informationen schnell (wieder)finden. Vorausgesetzt die Marker sind aussagekräftig beschriftet.
Bei längeren Episoden geben Sie Ihren Hörern durch diesen Mehraufwand die Möglichkeit, sich zielgerichtet durch die Episode zu „klicken“ und die für sie interessanten Stellen auszuwählen. Und die Suchmaschinen mögen Kapitelmarken ebenfalls 😉
Kapitelmarken in Audacity erstellen
Kapitelmarken können Sie in dem Audioeditor Audacity anlegen und mit einem kleinen Zwischenschritt den Metadaten Ihrer Episoden hinzufügen. Am besten fügen Sie die Marken ein, wenn Ihr Beitrag fix und fertig geschnitten ist, damit sie sich nicht mehr verschieben.
Öffnen Sie dazu eine Textspur indem Sie in der Menüleiste Spuren > neue Spur erzeugen > Textspur wählen. Oder Sie wählen die Abkürzung Strg + B auf der Tastatur. Die neue Spur erscheint unterhalb aller Tonspuren. Nun können Sie in diese Spur mit der Maus hineinklicken und sofort losschreiben. Alternativ dazu können Sie auch, während die Aufnahme abspielt Textspuren und Textfelder bzw. Textmarker erzeugen. Auf einem Windows-Rechner geht das mit Strg + M und bei einem Mac mit ⌘ + .
Wenn Sie jetzt Ihre Datei exportieren, werden die Marken leider nicht übernommen. Doch Sie können im Menü über Datei > Textmarken exportieren eine Textdatei erstellen, eine DATEINAME.txt-Datei, die die Marken enthält.
Doch wie kommen diese Informationen in Ihre Podcastepisode?
Eine Möglichkeit ist Auphonic. Hier laden Sie die Audiodatei hoch, scrollen dann nach unten bis Chapter Marks. Klicken Sie auf den roten Text Import chapter marks from file und laden Sie Ihre TXT-Datei hoch.
Die Kapitelmarken erscheinen dann unter „Chapter Marks“.
Nun können Sie die Produktion starten und unter „Output Files“ einstellen, in welchen Formaten die Audios ausgegeben werden sollen. Das wiederum richtet sich nach Ihrem Player und Ihrem Podcastplugin. Ich nutze z.B. Blubrry und kann nur MP3-Dateien verwenden. Doch nur wenige Anwendungen unterstützen Kapitelmarken in MP3-Dateien. Alternativ können Sie AAC-Dateien anbieten, die – inklusive Kapitelmarken – von mehr Playern, beispielsweise auch iTunes, unterstützt werden.
Wenn Sie Ihren Podcast starten und Sie bereits wissen, dass Sie zukünftig mit Kapitelmarken arbeiten wollen, ist vermutlich der Podlove Podcast Publisher die richtige Wahl für WordPress.
Insgesamt ist das alles noch sehr unbefriedigend und ich bin gespannt, wie die Entwicklung in dieser Richtung weitergeht.
Eine Alternative bietet sich jedoch unabhängig von diesen ganzen technischen Hürden an: Legen Sie Kapitelmarken in Audacity an und kopieren Sie die TXT-Datei einfach in Ihre Shownotes 😉 Ein Beispiel sehen Sie in meiner Podcastepisode über Auphonic.
Wie sind Ihre Erfahrungen mit Kapitelmarken? Teilen Sie die doch in den Kommentaren!
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Gerne, ich wünsche viel Erfolg!
Vielen Dank für den Tipp. Ich werde heute das erste Mal einen Podcast mit dem Betriebssystem Linux produzieren. Da Ultraschall auf meiner Distribution noch nicht funktioniert, werde ich vorerst Audacity verwendet. Da kam mir der Tipp mit den Kapitelmarken sehr gelegen. Das Prozedere ist unter Linux genauso wie unter Windows.
Ja, das kann sein. Ich selbst nutze Blubrry als Plugin. Doch bei Podcasts, die Podlove nutzen, sehe ich die Kapitelmarken auch auf meiner App.
Ich werde das in den nächsten Wochen auch mal testen. – Schau also gerne wieder vorbei 😉
Brigitte
Nicht das ich wüßte. Die Marken sind ja nur per json-datein dem Player hinterlegt, aber nicht in den Meta-Daten bzw. in der Sound-Datei selbst.
Evtl. macht der Podlove-Publisher da ja was? Ich kam bisher nicht dazu ihn mal zu testen.
Hallo Stefan,
vielen Dank für deinen Kommentar! Wenn die Kapitelmarken vom Podlove-Player angezeigt werden, dann sind sie doch auch in Shownotes auf iTunes oder in einer App sichtbar – oder täusche ich mich da? Kommt natürlich wieder auf die App an 😉
Brigitte
Kapitelmarken sind eine super Bereicherung für Podcasts. So kann man gezielter auch auf Inhalte verlinken, wenn eine Podcast-Episode mehrere Themen hat beispielsweise.
Ich benutze für meinen eigenen Cast bisher allerdings nur Kapitelmarken im Podlove-Player auf dem Blog selbst (per .json-datei), was hübscher aussieht, als den Audacity-Text rein zu kopieren.
Auphonic ist auch ein super Tool, nur lohnt es sich nicht für mich. Die gratis 2h/Monat sind zu wenig und die 9h/Monat zu viel für mein unkommerzielles Projekt, da finde ich die 9€/Monat doch eher verschwendet.
Ich suche also immer noch nach einer Möglichkeit einfach die Kapitelmarken in die Meta-Daten der mp3s hinein zu bekommen, weil die meisten Hörer kommen gar nicht auf meinen Blog, sondern hören über iTunes oder andere Podcatcher und da nutzt ihnen die Marken wenig im Web-Player.