Die drei wichtigsten Dinge, die ein Podcast bieten muss, damit ich ihn höre

von | Podcasting | 3 Kommentare

Daumen hoch„Was macht einen Podcast hörenswert?“ ist eine Frage in meinen Audio-Seminaren die immer angeregt diskutiert wird. Ich zitiere dann gerne Alexander Wunschel aus Weblog, Podcasting und Videojournalismus:

„Jeder Sender definiert sich überwiegend über zwei Dimensionen: Klang und Inhalt. Und hierbei ist bei weitem nicht die technische Perfektion ausschlaggebend, sondern Authentizität, Passion und Profession. Die Stimme dient dabei als Trägermedium für ein Erfolgskriterium von Podcasts: Leidenschaft.“

Und nun fragt Christian Gursky in seiner Blogparade auf unternehmer.fm: Was sind die drei wichtigsten Dinge, die ein Podcast bieten muss, damit du ihn gerne hörst?

Das wichtigste für mich ist wohl, dass er mich inhaltlich ansprechen muss. Der Podcast, eigentlich jede Episode die ich höre, muss mich interessieren! Nur so landet er auch auf meiner persönlichen Abo-Liste.
Es gibt Podcasts, die ich über viele Monate intensiv gehört und wirklich jede neue Episode herbeigesehnt habe. Irgendwann war jedoch das Thema nicht mehr so attraktiv für mich und ich habe ihn immer seltener gehört und irgendwann ist er dem „Delete-Button“ zum Opfer gefallen.
Ich habe viele Podcasts abonniert, doch höre ich nicht immer jede neue Episode meiner Podcasts. Ich wähle sehr punktuell nach dem aus, was mir die Titel versprechen. Und das sind in der Regel nicht die Titel, die mir die ultimative Lösung zum Problem XY bieten, sondern eher Stichworte, die mir anzeigen, dass es in  dieser Episode um etwas geht, das mir einen relevanten Inhalt verspricht.

Gleich nach dem Inhalt, also dem Was kommt für mich das Wie. Ich mag es, wenn der Inhalt gut strukturiert ist. So kann ich einfach leichter folgen, denn selten höre ich nur Podcast, sondern fahre dabei Auto oder darf nicht versäumen rechtzeitig die S-Bahn zu verlassen 😉 Podcasts in denen nur geschwafelt wird, sind nicht so meins. Ich weiß gerne am Ende einer Episode, worum es ging, habe Anregungen bekommen oder gute Tipps.
Natürlich habe ich lieber Stimmen im Ohr, die sympathisch klingen, als gelangweilte oder arrogante Töne. Die Sprecherin oder der Sprecher sollte gut zu verstehen sein. Hinsichtlich der  Lautstärke und der Sprache. Mich persönlich nerven zu viele „ähs“ und „ähms“ sowie starke Sprechgeräusche. Also so Schmatzer… Doch was sind „viele“? Das ist natürlich sehr subjektiv. Und wenn das Thema sehr interessant ist, kann ich da auch gut drüber weghören 😉

Die technische Qualität ist ebenfalls ein Gesichtspunkt, ob ich einem Podcaster oder einer Podcasterin treu bleibe. Grundsätzlich ist sie mir jedoch nicht sooo wichtig. Klar, wenn es total verrauscht ist und kaum zu verstehen, höre ich auch nicht weiter zu. Doch schätze ich am Podcasten, dass jeder sein Thema hörbar machen kann. Und dafür muss er oder sie sich nicht erst ein Equipment für mehrere hundert Euro anschaffen. Gerade wenn man erstmal testen will, ob Podcast das Medium ist, das zu einem passt, kann man klein anfangen. (In meinen Seminaren empfehle ich für den Start gerne USB-Headsets von Sennheiser so ab 40,- Euro.) Ärgerlich finde ich eine schlechte Qualität immer, wenn ich das Gefühl habe, es interessiert die Macher nicht, was sie anbieten. Häufig denke ich dann: „Haben sie sich denn den Beitrag nicht noch mal angehört vor dem Hochladen?“ Oft sind auch Beiträge des öffentlich rechtlichen Rundfunks so stark (oder schlecht) komprimiert, dass  man ein ständiges Klingeln im Ohr hat. Solche Artefakte entstehen auch, wenn man sich von den Möglichkeiten seines Audioeditors zu stark begeistern lässt 😉

Also: Die drei wichtigsten Dinge, die ein Podcast bieten muss, damit ich ihn höre – und ihm als Hörerin treu bleibe – sind ein für mich relevanter Inhalt, sowie eine klare Struktur und eine symphatische, verständliche Stimme.

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3 Kommentare

  1. Liebe Laura, danke für Ihren Kommentar! Und ja, beim Podcasten ist es wichtig gut zu artikulieren. Und oft helfen schon einfache Übungen, die die Artikulation deutlich verbessern. Zum Beispiel die „Korkenübung“ z.B. hier auf YouTube: https://www.youtube.com/watch?v=L67YudEe95I&t=36s
    Und hier gibt Silke Volkmann Tipps und zeigt Übungen speziell für Podcaster*innen:https://www.audiobeitraege.de/sprechkompetenz-podcaster/
    Viel Erfolg für Ihren Bruder beim Podcasten!
    Herzliche Grüße, Brigitte

  2. Mein Bruder würde gerne einen eigenen Podcast machen, nuschelt allerdings oft. Danke für den Hinweis, dass es gerade bei einem Podcast aber entscheidend ist, dass man deutlich spricht, um gut verstanden zu werden. Deshalb werde ich meinem Bruder zu einer Stimmtherapie raten.

  3. Vielen Dank für diesen Artikel – ich stimme Ihnen absolut zu!
    Natürlich spielt ein exzellenter Inhalt die Hauptrolle. Dieser sollte im wahrsten Sinne des Wortes
    „an-sprechend“ sein. Der beste Inhalt nützt wenig, wenn er nuschelig, unstrukturiert oder mit dünner und piepsiger Stimme vorgetragen wird.

    Beste Grüße
    Frederik Beyer

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